Tiere und Pflanzen im Naturpark

Tiere und Pflanzen im Naturpark Neckartal-Odenwald

Der Naturpark Neckartal-Odenwald, beherbergt eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, darunter sind auch einige seltene, mit besonderem Schutzbedarf.

Auf dieser Seite möchten wir euch einige der regional vorkommenden Tier- und Pflanzenarten vorstellen.

 

 

Rebhuhn – Zeiger für intakte landwirtschaftliche Ökosysteme

Deutschlandweit gibt es zur Zeit eine Population von ca. 50.000 Rebhuhn-Brutpaaren. Lokal gilt das Rebhuhn als ausgestorben und steht in Baden-Württemberg auf der Liste extrem bedrohter Tierarten. Im Schefflenztal befindet sich vermutlich der größte Rebhuhnbestand Baden-Württembergs.

Das Rebhuhn, als Bodenbrüter und speziellen Nahrungsansprüchen, reagiert auf die Nutzungsintensivierung der Landschaft besonders empfindlich. Die Zunahme von Flächen, Waschbären und anderen Räubern hat die Bestände zusätzlich dezimiert.

Im Schefflenztal wurde nun auf 100 Quadratkilometern Fläche ein Rebhuhnschutzprojekt ausgerufen. Im Rahen des Projektes sollen nun Lebensräume des Rebhuhns aufgewertet werden, damit sich der Bestand stabilisieren kann.

 

Rotmilan – Meister der Lüfte

Die Kernheimat des Rotmilans liegt in Deutschland. In Baden-Württemberg liegt der Bestand bei ca. 4.100 bis 4.500 Revierpaaren. Damit hat Baden-Württemberg einen relevanten Anteil am Weltbestand dieser Art.

(Bild) Der Rotmilan findet im Naturpark Neckartal-Odenwald optimale Lebensbedingungen. Der Rotmilan ist ein Kulturfolger und bevorzugt abwechslungsreiche auch vom Menschen bewirtschaftete Landschaften, bestehend aus lichten Altholzbeständen, Waldrändern zum Brüten und freien Agrarlandschaften mit Äckern, vielen Wiesen und Hecken zum Jagen von Mäusen und anderen kleinen Säugetieren. Durch den Erhalt dieser Landschaftsstrukturen, können die Bestände des Rotmilans geschützt werden.

Unverwechselbares Erkennungsmerkmal ist der tief gegabelte, rostrote Schwanz.

Äskulapnatter – Hilfe in Schlangengestalt

Die Äskulapnatter gehört zu den ungiftigen Land- und Baumnattern und trägt Ihren Namen nach dem griechischen Gott der Heilkunst Asklepios, der in Gestalt einer friedlichen Schlange im Jahre 293 v.Chr. die Pest in Rom bezwungen haben soll.

Sie ist das Wappentier der Ärzte, die Schlange, die sich um den Stab ringelt.

Verbreitungsschwerpunkt ein Deutschland sind in der Umgebung von Schlangenbach (Hessen), im Odenwald bei Hirschhorn und Eberbach (Hessen, Baden-Württemberg); im Donautal südöstlich von Passau (Bayern) sowie an der unteren Salzlach bei Burghausen (Bayern).

Aktuell umfasst das Verbreitungsgebiet im Naturpark ca. 100 km2 und setzt sich aus einer Vielzahl vernetzter Einzelpopulationen entlang des Neckars und in den angrenzenden Seitentälern des Finkenbachs und des Uferbaches zusammen. In den freien Wiesenhängen und Streuobstwiesen fühlt sich die Schlange wohl und findet alles, was Sie zum Leben braucht.

Ihre Eier legt sie am liebsten in feucher Erde, in Pflanzenresten und unter Steinen oder in alten Baumstümpfen ab. Über den Naturpark können sowohl Projekte zum Erhalt von Streuobstwiesen als auch „Nisthilfen“ gefördert werden.

Schlingnatter und Ringelnatter sind weitere Schlagen im Naturpark. Die giftige Kreuzotter kommt im gesamten Gebiet nicht vor, du musst dir also keine Gedanken bezüglich giftiger Schlagen machen.

Feuersalamander – Mystisches Wesen

Der Feuersalamander ist in Baden-Württemberg in allen Laub- und Laubmischwäldern mit kühlen Bächen verbreitet. So findet er an den sauberen Bächen des Naturpark Neckartal-Odenwald ebenfalls optimale Lebensbedingungen.

An regnerischen Tagen im Frühjahr kommt es schon mal vor, dass man ihn auch oder in der Nähe von Bächen sehen kann oder, wenn er Wanderwege kreuzt.  Du solltest den Salamander dann seinen Weg gehen lassen und lediglich beobachten oder ein Foto machen. Fasse ihn nicht an und lasse ihn dort, wo er ist, um ihn nicht zu stören. Bei Gefahr kann der Feuersalamander außerdem aus Drüsen am Ohr und auf dem Rücken einen giftigen weißen Schleim absondern. Für Erwachsene ist das Gift normalerweise nicht sonderlich gefährlich. Allerdings sollten Kinder oder besonders empfindliche Menschen achtgeben!

Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, erfasst die Verbreitung des Feuersalamanders. Auch du kannst mithelfen, die Datenlage zu vervollständigen, indem du deine Sichtung unter folgendem Link meldest:
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/meldeplattformen/feuersalamander#melden

Hirschkäfer –
Imposante Erscheinung mit Geweih

Der Hirschkäfer ist die größte und imposantestes heimische Käferart. Bis zu neun Zentimetern kann das Hirschkäfermännchen groß werden. Das stattliche Geweih nutzen sie, um ihre männlichen Rivalen an Rendevouzplätzchen auszuhebeln. Die Weibchen sind auf Grund des fehlenden Geweihs um einiges kleiner.

Für die Eiablage und als Nahrung der Larven benötigen die Hirschkäfer Totholz.  In Baden-Württemberg gilt der Käfer, als gefährdet, da und morsche, alte Eichen häufig gefällt werden. Unter anderem soll das Alt- und Totholzkonzept (https://www.fva-bw.de/daten-und-tools/monitoring/natura-2000/alt-totholzkonzept) der FVA (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt), hier eine Verbesserung des Artenbestands herbeiführen.

Um gezielte Maßnahmen zum Erhalt des Käfers zu schaffen, ist die Kenntnis über sein Vorkommen von Bedeutung. Hilf auch du mit, indem du Fundorte bei der LUBW meldest: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/meldeplattformen/hirschkaefer

Der Naturpark Neckartal-Odenwald fördert Naturschutzprojekte, so auch den Hirschkäfermeiler in Wilhelmsfeld, den der BUND Steinachtal errichtet hat.

https://www.rnz.de/nachrichten/region_artikel,-wilhelmsfeld-fuer-den-hirschkaefer-sollen-die-staemme-morschen-und-modern-_arid,400436.html

Fledermäuse – Jäger der Nacht

Der Naturpark Neckartal-Odenwald fördert Naturschutzprojekte, so auch die Errichtung eines Winterquartiers für Fledermäuse in einem alten Stollen in Schönau.

Biber – Baumeister der Natur

Der Biber ist neben dem Menschen das einzige Säugetier, dass seine Lebensumwelt direkt gestaltet. Vor allem im Herbst, Winter und Frühjahr werden seine Spuren am Neckar und seinen Zuflüssen sichtbar. Wenn du an Fluss- und Bachrändern abgenagte Bäume entdeckst, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass hier ein Biber unterwegs war.  Während sich der Biber im Sommer von Kräutern, Knollen und Wurzeln der Wasserpflanzen ernährt, spezialisiert er sich im Winter auf die Rinde von Weide und Pappeln, wofür er zahlreiche Bäume entlang der Bachläufe fällt.

Der Biber gestaltet sich seinen Lebensraum nach seinen Bedürfnissen und gilt als Landschaftsarchitekt. Durch einen Damm versucht er, Wasser anzustauen und so den Wasserstand hochzuhalten. Er bewirkt damit, dass der Eingang zu seinem Bau unterhalb der Wasseroberfläche liegt und damit vor vermeintlichen Feinden geschützt ist.

Durch die Stauungen und das Fällen von Bäumen ändert der Biber Bachläufe und renaturiert begradigte Bäche, womit er zu einer natürlichen Landschaftsgestaltung beiträgt. In den dadurch entstehenden Teichen und kleinen Seen explodiert das Leben geradezu. Amphibien, Insekten und Fische sowie deren Jäger siedeln sich schnell an.

An vielen Gewässern im Naturpark ist der Biber bereits zu Hause, so z.B. an der Elz, am Neckar oder am Hollerbach. Vielleicht kannst du seine Spuren finden?

Wildkatze –
Rückkehr auf leisen Pfoten

Die Wildkatze ist ein scheues Tier und deshalb selten für den Wanderer sichtbar. Begegnest du einer Katze im Wald, so ist es aller Wahrscheinlichkeit nach, eine verwilderte Hauskatze. Um sicher zu sein, gibt es aber einige Unterscheidungsmerkmale: Die Wildkatze hat ein dichteres Fell mit einem schwarzen Strich auf dem Rücken und einem buschigen Schwanz mit schwarzen Ringeln und schwarzer Spitze. Die Fellzeichnung entspricht aber am ehesten der einer getigerten Hauskatze.

Die Wildkatze steht europaweit unter strengem Schutz!

Auch der Naturpark Neckartal-Odenwald wird sich künftig, gemeinsam mit dem BUND, für Wildkatzen engagieren. Der BUND möchte ein bundesweites Rettungsnetz für die Wildkatze knüpfen. Die Wildkatze soll neue Lebensräume erobern und sich wieder ausbreiten können. In dem man optimale Lebensräume für die anspruchsvolle Wildkatze schafft, hilft man auch anderen Waldbewohnern. ‚Denn dort wo sich die Wildkatze wohlfühlt, fühlen sich auch andere Tiere wohl.

Luchs – Katze mit Pinselohren

Der Einzelgänger kehrt langsam mit einzelnen Exemplaren in die deutschen Mittelgebirge zurück. So gab es auch schon vereinzelte Sichtungen im Naturpark Neckartal-Odenwald

Wolf – Er kehrt zurück

Der Wolf ist ein faszinierendes Tier und Urahne unserer heutigen Hunderassen. Er ist ein Raubtier und wirkt regulierend auf pflanzenfressende Wildtiere ein, wodurch er einen erheblichen Beitrag zum Erhalt unseres Waldes leisten kann. Denn durch die Dezimierung von pflanzenfressenden Wildtieren (z.B. Rotwild), kommt es zu weniger Verbiss an aufwachsenden Bäumen.

In Deutschland sind wir das Zusammenleben mit dem Wolf nicht mehr gewohnt, in anderen europäischen Ländern ist er schon länger wieder zurück oder war nie ganz verschwunden. Tier und Mensch müssen lernen nebeneinander zu existieren. Die langen Erfahrungen in einigen unserer Nachbarländer geben uns gute Vorbilder für einen entspannten Umgang mit diesem besonderen Tier.

1866 wurde der damals letzte Wolf im Odenwald erlegt. Doch seit ein paar Jahren werden im Naturpark Neckartal-Odenwald wieder Wölfe gesichtet. Bisher gibt es in unserer Region nur vereinzelte Wolfsnachweise, so z.B. in der Region um Mudau/Walldürn. Die Wahrscheinlichkeit, einen Wolf zu sehen, ist also sehr gering… Solltest du das Glück haben, auf einen Wolf zu stoßen, so wird das Treffen nur kurz andauern, denn der Wolf ist ein scheues Tier. Der Wolf wird kurz stehen bleiben und beobachten, dann wird er seinen Weg fortsetzen.

Grundregeln die du bei der Begegnung mit einem Wolf beachten solltest:

  • Bleib stehen und nimm eine dominante Körperhaltung ein.
  • Geh nicht auf den Wolf zu.
  • Verhalte dich ruhig und bewege dich nicht hastig.
  • Wenn der Wolf nicht zurückweicht, sprich ihn mit lauter, starker Stimme an oder klatsche in die Hände.
  • Kommt ein Wolf auf dich zu, weiche mit langsamen Rückwärtsschritten zurück.
  • Niemals füttern oder streicheln!

Goldschakal –
Besuch aus dem Balkan?

Der in Deutschland seltene Goldschakal wurde im November 2020 von einer Wildtierkamera, bei Mosbach aufgenommen. Erst rund 20-Mal wurde sein vorkommen deutschlandweit nachgewiesen. Anders als bei Wolf, Luchs und Wildkatze handelt es sich bei ihm nicht um einen Rückkehrer, der früher schon einmal im Odenwald gelebt hat. Er hat eine lange Wanderung hinter sich, denn sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt auf dem Balkan sowie im südlichen Asien. Der Goldschakal ist mittelgroß und hundeartig und steht in seinem Erscheinungsbild zwischen Fuchs und Wolf. Er ist ein sehr scheues und zurückgezogen lebendes Tier. Menschen und viel Trubel geht er still aus dem Wege.

Pflanzen im Naturpark

Pflanzenpracht vom Weg aus genießen – Pflanzen schonen

Um Pflanzen zu schonen, solltest du dich auf den schon vorhandenen Wegen und Pfaden fortbewegen und auf Querfeldeintouren verzichten. Um entsprechende Wege zu finden, kannst du unsere Tourenvorschläge und Wanderkarten nutzen.

Möchtest du dein Abendessen mit ein paar Wildkräutern bereichern, achte darauf, dass du nur so viele pflückst, wie du für eine Mahlzeit benötigst. So sorgst du dafür, dass auch andere Trekking-Begeisterte noch die Möglichkeit haben, etwas zu ernten und dass sich die Pflanzen in der Natur vermehren können.

Das gleiche gilt auch für Pilze, Waldfrüchte und Leseholz.

Auf das Pflücken geschützter und vom Aussterben bedrohter Arten musstdu gänzlich verzichten, damit diese an den wenigen Standorten, an denen Sie noch zu finden sind, weiter bestehen können.

Hierfür gibt es auch gesetzliche Regelungen, die du in unserer AGB einsehen kannst.

Orchideen im Naturpark Neckartal-Odenwald – Schätze am Wegesrand

Deutschlandweit gibt es ca. 66 Orchideenarten, von denen 24 Arten im Naturpark Neckartal-Odenwald vorkommen. Die Hauptblütezeit der meisten Orchideen-Arten im Naturpark liegt zwischen Mai und Juni. Dann blühen die Ragwurz- und die Knabenkraut-Arten sowie das Zweiblatt, die Bocks-Riemenzunge und die Pyramiden-Orchis. Im Juni und Juli sind dann das Waldvögelein und die Stendelwurz-Arten in Blüte zu finden.

In den Naturschutzgebieten „Schreckberg“ bei Mosbach-Diedesheim und „Landschaft um den Heppenstein“  bei Neckarburken, kannst du die Orchideen bewundern. Bleibe dabei auf den Wegen, damit die Pflanzen nicht geschädigt und die Jungpflanzen nicht zertreten werden.

Olle Orchideenarten stehen in Deutschland unter strengem Schutz!

Für ein gutes Miteinander – Rücksicht nehmen untereinander

Jeder Besucher, jeder Land- und Forstwirt ist für die Bewahrung unserer großen Artenvielfalt und den Erhalt der einzigarten Kultur- und Naturlandschaft mitverantwortlich. Auch du kannst auf deiner Tour einen Beitrag leisten!

Tipps für deine Tour

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